Subkonferenz: Video-Blogs
Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung findet am Freitag, den 4. April im Rahmen der “re:publica’08 - Die kritische Masse” eine Subconference zu “Video-Blogs” statt: Verändern Bewegtbilder im Internet unser Medienverhalten? Ist Videopodcasting das neue Oberschichtenfernsehen - im Gegensatz zum von Harald Schmidt proklamierten “Unterschichtenfernsehen” der Privatsender? Wie sollte Öffentlich-Rechtliche Grundversorgung im Internet aussehen? In Diskussionen und Workshops soll das Phänomen von Video-Blogs und Portalen von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Diskutiert werden dabei sowohl die gesellschaftlichen als auch die kulturellen Auswirkungen - national wie international.
Hier ist ein Überblick über die einzelnen Programmpunkte der Video-Subconference. Nähere Informationen zu den Teilnehmern und Uhrzeiten finden sich sowohl in der kompletten Programmübersicht als auch hinter den einzelnen Links. Bei einigen Panels warten wir noch auf weitere Zusagen.
Diskussion: Weil wir es können! - Die Produktionsmittel in der Hand von Bürgern.
Video-Plattformen wie Youtube bieten Bürgern die Möglichkeit, eigene Filme im Netz bereit zu stellen. Aber ist dies die beste Wahl? Bedeuten Emanzipation und die Aneignung von Produktionsmitteln im digitalen Zeitalter nicht weitergehende Unabhängigkeit von wenigen Unternehmen? Welche Möglichkeiten und Erfahrungen gibt es bereits, unabhängige Plattformen zu betreiben? Wie kann man als unabhängiger Produzent die neuen Möglichkeiten nutzen?
Diskussion: Wenn Politiker ins Internet sprechen - Wie verändert Video die politische Kommunikation im Netz?
Wie verändert sich politische Kommunikation und Partizipation durch Video-Blogs und -Plattformen und was erwartet uns im kommenden Bundestagswahlkampf? Welche Veränderungen erwartet unser Mediensystem, wenn Bürger vom Empfänger zum Sender werden und eigene Fernsehsender in Form von Video-Blogs betreiben? Kommt es zu mehr Medienvielfalt und damit auch mehr Meinungsvielfalt in der digitalen Gesellschaft?
Diskussion: Was ist öffentlich-rechtlich im digitalen Zeitalter? Die Internet-Strategie der ARD im Realitätscheck.
Während sich die öffentlich-rechtlichen Sender ins Netz bewegen, sind viele Bürger dort längst angekommen. Was bedeutet die Digitalisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für unsere Demokratie? Leistet die Digitalisierung die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einer Informationsgesellschaft? Wie werden diese Pläne angenommen? Brauchen wir ein öffentlich-rechtliches Youtube? Und wie kommt die ARD-Internetstrategie bei den Nutzern an?
In an ‘open society’, institutions of power such as government and business are tolerant of and responsive to the needs of the common people. In this speech Jesse Patel will tell the stories of activists and citizens using video to make the societies they live in more ‘open’, and will relate these activities to the projects of technological innovators who are pushing for more openness and equal access in the future of video. Jesse will focus on how Miro, the open source video platform developed by Participatory Culture Foundation (the organization where he runs Business Development), is laying the groundwork for a dramatically different, distributed mass media without the potential for censorship, where money doesn’t give content producers an advantage and with the public interest at its heart.
Keynote: The Audience that Wasn’t There - Independent Citizen Reporting and Struggling to Find Your Audience
A little blurb to go with it: Several years ago, the Pew Institute for Internet and Society Released the Statsic that 99% of all blog readers read the same 1% of all blogs. While the internet today provides many of the tools and low threshhold for becoming your own media, few citizen journalists have stepped up to the challenge. And what about the audience, are the 99% ready to try something new? If not, where does that leave us as a so-called free and democratic society?
Diskussion: Citizen Video-Journalism - What happens in other countries, when the audience becomes broadcaster?
Citizen Video-Journalism international: What are the effects of Video Podcasting on post modern societies? Do we actually see a changing role model in the media, does those formerly known as consumers become a driving force of a new public? The speakers will show us experiences from other countries around Europe and the world.
Diskussion: Creative Commons - Tools for the Remix-Generation.
Creative Commons (cc) erlaubt Kreativen und Nutzern eine flexible Handhabung ihrer Rechte. Anfangs oft als „Info-Kommunismus“ missverstanden, hat sich cc nach fünf Jahren Laufzeit etabliert. Geschätzt soll es über 200 Millionen alternativ lizenzierte Inhalte geben, cc gilt in 43 Ländern weltweit. Zeit das Phänomen zu beleuchten. Wer wendet cc eigentlich an? Ist es nur ein Baukasten-Lizenzsystem für Kreativ-Dilettanten? Oder nutzen es auch Vertreter der klassischen Medien/Kunstwelt? Sind freie Inhalte eine Grundbedingung, damit mündige Netzbürger ihren digitalen Alltag leben können?
Workshop: Auslandsrundfunk 2.0
Die Fortentwicklung des Internets beeinflusst die Medienmärkte und -nutzung rapide. Video-Plattformen und soziale Netze katapultieren sich weltweit an die Spitze der beliebtesten Webseiten. Inwieweit kann ein klassisches und weltweit agierendes Medienunternehmen hierauf reagieren? Benedikt Metzen zeigt am Beispiel des Auslandssenders Deutsche Welle, Chancen und Risiken dieser Entwicklung auf. Zudem erfährt der Zuhörer, warum die Deutsche Welle im Web 2.0 nicht mehr nur unter ihrer eigenen Domain zu finden ist und weshalb dem viel zitierten “long tail” eine herausragende Bedeutung zukommt.
Workshop: Videoblogs und Webisodes.
Überblick zur Situation, Distribution und Produktion von Videos im Internet.
Workshop: Wie macht man ein Open Source Netlabel?
Einblicke in die Herausforderungen und Freiheiten eines Film-Netlabels am Beispiel von VEB-Film Leipzig.
Workshop: The same production as every year? - Medienförderung 2.x
Wir wollen herausfinden, inwieweit die Medienförderungen von Bund, Ländern und Europa auf die Herausforderung einer wachsenden audiovisuellen Netzkultur vorbereitet sind. Momentan sind die meisten Instrumente und Fördertöpfe – sei es das Media-Programm der EU oder auch die kulturelle Medienförderung des Bundes und die der Länder – noch fast ausschließlich auf das Leitmedium Film ausgerichtet. Doch die fortschreitende Konvergenz bislang getrennter Mediengattungen wird auch die Medienförderung nachhaltig verändern. Erste Ansätze sind beispielsweise mit der Erweiterung des EU-Mediaprogamms um einen Beihilfefonds für die Entwicklung von Computer- und Videospiele bereits erkennbar. Doch weitere, radikalere Schritte sind notwendig: Warum sollen nicht zukünftig „Watchblogs“ genauso gefördert werden wie politische Dokumentarfilme? Ist nicht die gemeinsame Arbeit verschiedener Akteure an Medienprojekten mittels Social Networking Plattformen im Netz genauso förderungswürdig wie die Kooperation zwischen Filmproduzent und Regisseur?
Der Eintritt zur Video-Subconference am Freitag kostet 10 Euro. Wir empfehlen eine Vorreservierung über unser Kontaktformular, da nur eine begrenzte Anzahl an Tagestickets eingeplant sind. Alle Teilnehmer der re:publica´08 haben selbstverständlich die Teilnahme an der Subconference schon inklusive.